Die Geschichte des Rieslings ist spannnend und teilweise ungeklärt. Ausgehend vom Rheintal verbreitete sich die Rebsorte in ganz Deutschland. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Riesling im
Spätmittelalter durch den Grafen Johann IV. von Katzenelnbogen 1435. 1552 beschrieb Hieronymus Bock die Rebe im "lateinischen Kreuterbuch". Im Jahr 1787 verfügte der Trierer Kurfürst Clemens
Wenzeslaus von Sachsen, dass in seiner Mark nur noch Riesling anzubauen ist. Hierdurch entstand das größte Rieslinganbaugebiet entlang der Mosel. Die erzielten hohen Weinqualitäten und damit
gekoppelten hohen Preise der Weine führte zu einer weiten Verbreitung der Rebe. In Deutschland ist der Riesling mit einer geschätzten Anbaufläche von 21500 ha und einem Ertrag von 1.615.000
Hektolitern die dominierende Rebsorte. Sie nimmt über 20 % der Gesamtrebfläche ein. Laut Rebflächenstatistik liegt die Pfalz mit 5248 ha nur knapp hinter der Mosel mit 5272 ha Fläche. Phylogenetisch
handelt es sich beim Riesling um eine Rebsorte, die durch natürliche Einkreuzung von Traminer und Heunisch entstanden ist. Diese Einkreuzungen haben dem Rebstock die wichtigen Eigenschaften
Frosthärte, Beständigkeit, Vitalität und das charakteristische Säurepotential gegeben.
Der Riesling treibt später aus als andere Rebsorten und entgeht so den frühsommerlichen Frösten, die den Ertrag deutlich minimieren können. Die Ernte beginnt in der zweiten Hälfte des Septembers und
erstreckt sich bis weit in den Oktober hinein.
Der Riesling ist eine der wichtigsten Rebsorten im weltweiten Weinanbau. Diese Weißweintraube bringt qualitativ hervorragende Weine hervor und dominiert seit vielen Jahren den Weinanbau in
Deutschland und Europa. Die in Deutschland produzierten Rieslingweine sind bei Weinkennern aufgrund der hohen Qualität gleichermaßen geschätzt und anerkannt. Als Garant für Spitzenweine im Bereich
des Rieslingausbaus sind die Lagen der Pfalz und des Moseltals zu nennen. Hier findet er optimale Bedingungen für die Reife vor. Entlang der Mittelhaardt und an den wärmespeichernden Steilhängen der
Mosel sind ideale Bodenverhältnisse gegeben. Die besonders hohe Mineralität, die in diesen Anbaugebieten gegeben ist, verleiht dem Wein den besonderen Charakter. Unter Liebhabern trockener
Rieslingweine sind vor allem Weine aus dem Weinanbaugebiet Pfalz beliebt. Die reduzierte Säure bei den Rieslingweinen von Pfalz, Baden und Elsass unterscheidet sie von den Weinlagen der Mosel, Saar
und Ruwer, Nahe und Franken, die säurebetont und sehr mineralisch wirken. Der Riesling ist äußerst facettenreich und besticht bei ausgewogenem Frucht- und Säurespiel durch blumige Fruchtaromen
(Grapefruit, Limone, Zitrone, Apfel, Pfirsich). Als Terroir-Wein spiegeln sich in den Weinen die jeweiligen Bodenbeschaffenheiten der Weinregionen wieder.
Bei guter Lagerung sind die edlen Tropfen aufgrund der hohen Säure bis zu 10 Jahre haltbar. Im Ausbau zum hochkarätigen Eiswein gehört der Riesling zu den besten Süßweinen der Welt. Durch die
Edelfäule erlangt eine Trockenbeerauslese ein honigwürziges Aroma.
Die bekanntesten deutschen Riesling-Lagen sind in der Folge aufgeführt:
Appenheimer Hundertgulden
Bernkasteler Doctor
Brauneberger Juffer-Sonnenuhr
Bruttiger Rathausberg
Erbacher Marcobrunn
Forster Kirchenstück
Forster Ungeheuer
Hattenheimer Pfaffenberg
Maximin Grünhäuser Abtsberg
Monzinger Frühlingsplätzchen
Mülheimer Sonnenlay
Niersteiner Brudersberg
Oestricher Lenchen
Piesporter Goldtröpfchen
Rauenthaler Baiken
Rüdesheimer Berg
Scharzhofberg
Schloss Johannisberg
Ürziger Würzgarten
Wehlener Sonnenuhr
Winninger Uhlen
Würzburger Stein
Bremmer Calmont
In den Nachbarländern Österreich und Frankreich sind weit geringere Rebflächen mit Riesling bestockt. In Frankreich ist sogar lediglich der Anbau im Elsass zur Erzeugung von Qualitäts- und
Tafelweinen gestattet. Um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert war der deutsche Riesling bisweilen ebenso hoch, teilweise sogar höher dotiert als die großen Rotwein-Gewächse Frankreichs.
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